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Möchtest du dir einen Lötkolben kaufen, hast aber vor vielen Angeboten den Überblick verloren? Dann bist du hier richtig. Ich erzähle dir auf meiner Seite ganz genau worauf du beim Kauf achten musst und auf welche technischen Daten es beim Kauf ankommt.

Auf dieser Seite möchte ich grundsätzlich zwischen verschiedenen Lötgeräten unterscheiden. Es gibt den Lötkolben mit Steckdosenanschluss, temperaturgeregelte Lötstationen, Heißluft-Lötstationen, Lötpinzetten, Lötpistolen und Entlötstationen. Ich werde dir auf dieser Seite ganz genau erklären, wofür du welches Lötgerät verwenden kannst.

Lötkolben

Der einfache Lötkolben ist die einfachste Art in die Welt des Lötens einzusteigen. Sicher ist auch das Handstück einer Lötstation ein Lötkolben, wenn allerdings Elektroniker von einem Lötkolben sprechen, dann meinen sie damit ein Gerät, dass entweder direkt an die Steckdose angeschlossen wird oder unabhängig mit Gas wie z.B. der Lötkolben von Ersa oder Dremel läuft.

Lötkolben gibt es in verschiedenen Ausführungen. Bei einigen günstigen Modellen gibt es keine Temperatursteuerung. Das Heizelement heizt dabei die ganze Zeit den Lötkolben auf. Die Menge der Wärme bzw. die Löttemperatur wird bei diesen Geräten durch die Lötspitze bestimmt. Andere Lötkolben der höheren Preisklasse haben entweder ein Heizelement, das temperaturgesteuert ist oder sogar einen extra Fühler in der Nähe der Lötspitze. Durch diesen Fühler können solche Lötkolben eine Wärmeabgabe schnell erkennen und schnell nachheizen.

Einsteigern, die noch nicht wissen, ob sie dem Elektroniker-Hobby nachgehen werden, empfehlen wir ein günstiges Komplett-Set. Wer aber schon weiß, dass er bald sehr viel löten wird, dem empfehlen wir die Lötkolben von Ersa und weiteres Zubehör.

 

Das sollten Sie beim Kauf eines Lötkolbens beachten:

Kaufen Sie entweder ein Markengerät oder ein Gerät, das bereits getestet wurde. Wir raten Ihnen von Bestellungen aus China ab. Bitte denken Sie daran, dass ein Lötkolben in der Regel mit Netzspannung – also 230V betrieben wird und sie beim Löten Metall berühren.

Die Watt-Angabe sagt nur bedingt aus, wofür der Lötkolben verwendet werden kann. Wir raten eher dazu, einen Lötkolben mit einer höheren Nennleistung zu wählen, als einen mit einer niedrigen. Viel wichtiger ist, dass der Lötkolben die Temperatur genau halten kann, da man in der Praxis mit unterschiedlichen Bauteilen und Platinen zutun hat. Eine große Massefläche wird z.B. viel mehr Wärmeenergie benötigen, als z.B. eine Signalleitung.

Temperaturgeregelte Lötkolben lassen sich auf die Lötbedürfnisse anpassen. Wenn man z.B. bleifreies Lot verwendet, muss man mit der Temperatur hochgehen, während man bleihaltiges Lot bei einer niedrigeren Temperatur sehr gut löten kann.

Achten Sie außerdem beim Kauf auch daran, dass es für den Lötkolben ausreichend Lötspitzen gibt, da Sie für verschiedene Lötaufgaben unterschiedliche Lötspitzen brauchen werden.

 

Lötstation

Lötstationen bestehen im Gegensatz zu einfachen Lötkolben aus einer Versorgungseinheit und dem eigentlichen Lötkolben. Der große Unterschied zwischen einer Lötstation und einem Lötkolben ist allerdings die genaue Einstellbarkeit bzw. Programmierbarkeit der Löttemperatur. In der Regel ist im Set einer Lötstation auch ein Ständer für den Lötkolben vorhanden sowie entweder ein Reinigungsschwamm oder Spiralwolle für eine Reinigung der Lötspitze.

Dadurch dass die Regelung und die Versorgung des Lötkolbens in einer separaten Einheit passiert, kann der Lötkolben dünner und leichter gebaut werden. Das steigert natürlich den Komfort beim Löten. Vor allem bei längeren Arbeiten macht sich der Unterschied zu einem normalen Lötkolben schnell bemerkbar.Bitte beachten Sie allerdings, dass eine Lötstation im Gegensatz zu einem Lötkolben etwas mehr Platz braucht und nicht dafür geeignet ist, in einem Werkzeugkoffer mitgenommen zu werden.

Da eine Lötstation vielseitig verwendbar ist, haben Hersteller ein größeres Programm an Lötspitzen für solche Geräte im Gegensatz zu einfachen Lötkolben.

 

Das sollten Sie beim Kauf einer Lötstation beachten:

 

Natürlich gibt es auch sehr günstige Lötstationen im Bereich von ca. 50€ zu kaufen. Auch mit diesen günstigen Geräten kann man problemlos arbeiten und tolle Lötergebnisse erzielen. Wir empfehlen Ihnen allerdings eher den Kauf einer Lötstation eines Markenherstellers.

Die Lötstationen der Markenhersteller, wie z.B. Ersa, Wella, JBC, OKI/Metcal oder HAKKO bieten den Benutzern neben einem besseren Komfort und Sicherheit auch eine breitere Auswahl an Lötspitzen, Zubehör oder Ersatzteilen.

Durch hochwertige Bauteile und abgestimmte Elektronik-Steuerungen sind die Stationen in der Lage, die Temperatur der Lötspitze auch bei schwierigen Aufgaben mit großen Masseflächen oder Bauteilen mit großer Temperaturkapazität die Temperatur der Lötspitze konstant zu halten.

Sollten Sie die Möglichkeit haben, eine Lötstation eines Markenherstellers zu kaufen, dann greifen Sie lieber da zu. Auf Dauer werden sie mit einer solchen Station mehr Freude und Spaß am Löten haben, als mit einem günstigen No-Name Produkt.

Wir haben unten für Sie zwei Lötstationen rausgesucht, die wir absolut empfehlen. Die Ersa 0RDS80 Station ist besonders für Anfänger sehr gut geeignet. Die JBC BT-2BWA Lötstation ist dagegen eine absolute Profi-Lötstation, die in 2-3 Sekunden ihre Betriebstemperatur erreicht. Da zu der Lötstation es zahlreiche Lötspitzen hat, ist sie für alle Lötaufgaben sehr gut geeignet.

Unsere Empfehlung Ersa 0RDS80 Elektronisch geregelte Lötstation 80W

175,94 €

inkl. 19% gesetzlicher MwSt.
Details
Unsere Empfehlung JBC BT-2BWA Lötstation

321,24 € 351,05 €

inkl. 19% gesetzlicher MwSt.
Details

 

Heißluftstationen

Heißluftstationen gehören eher in den Bereich „Rework“ – also Reparatur bzw. Überarbeitung. Sie eignen sich sehr gut, um eine Fläche zu erwärmen statt nur punktuell, wie z.B. bei einem Lötkolben. Deshalb lassen sich damit auch relativ einfach SMD-Komponenten mit vielen „Beinchen“ aus- und wieder einlöten.

Beim SMD-Löten mit Lötpaste kann man mit der Heißluftstation für die nötige Wärme sorgen um die Lötpaste zu aktivieren und anschließend Bauteile einzulöten. Zum Löten mit Draht-Lötzinn ist eine Heißluftstation allerdings nicht geeignet.

Leider kann der Vorteil der Heißluftstation – nicht ein Punkt zu erwärmen, sondern eine Fläche, zu einem Problem werden, wenn Hitzeempfindliche Komponenten in der Nähe sind. Das Können andere Chips aber auch Kondensatoren oder Anschlüsse aus Kunststoff sein.

 

Das sollten Sie beim Kauf einer Heißluft-Station beachten:

Es gibt Heißluftstationen in unterschiedlichen Preisbereichen. Günstige Geräte sind bereits ab 50€ zu haben. Geräte von Markenherstellern liegen im Preisbereich von etwa 300-400€, gewerblich und industriell genutzte Stationen, wie z.B. von JBC – die wir selbst nutzen – kosten etwa 1.600€.

Unterschiede gibt es bei der Preisdifferenz viele. Die günstigen Geräte haben in der Regel einen Lüfter (fragwürdiger Qualität) im Handstück eingebaut. Dadurch ist es eher groß und unhandlich. Professionellere Geräte erzeugen einen konstanten Luftstrom in der Versorgungseinheit. Deshalb fällt das Handstück bei den Geräten kompakter und leichter aus.

Ein weiterer Vorteil von Markengeräten ist die zur Verfügung stehende Leistung, die letztendlich auf dem Werkstück ankommt. Sie entscheidet darüber, ob das Lot innerhalb von wenigen Sekunden schmilzt oder ob der Lötvorgang einige Minuten dauert bzw. garnicht möglich ist.

Auch die Temperaturstabilität und Aufheizzeit spielt eine große Rolle. Während eine JBC Heißluftstation die voreingestellte Temperatur innerhalb von ca. 2-3 Sekunden erreicht, dauert es bei günstigen Modellen oft 20 oder 30 Sekunden. Die günstigen Modelle haben auch oft einen Shoot-Over. Das bedeutet, dass die Stationen zunächst über die voreingestellte Temperatur heizen und dann runterregeln.

Ein weiterer Unterschied ist die Linearität der Luftströmung. Während beim günstigen Gerät die Luft stark verwirbelt ist, ist der Luftstrom bei der teuren JBC Station absolut gerade. Damit entscheidet der Nutzer, wohin die Energie primär übertragen wird und das Umfeld des zu erhitzenden Bauteiles wird nicht so stark erwärmt.

Natürlich bietet eine 1.600€ Station auch zahlreiche Einstellungsmöglichkeiten, Temperaturprofile, weiteres Zubehör, etc.

Wir sind der Meinung, dass für Anwender, die mal gelegentlich SMD-Löten oder eine Platine mit Chips überarbeiten müssen, sich das günstige Modell ab 50€ ruhig kaufen können. Der Preis solcher Geräte ist angemessen für die Leistung.

Für eine regelmäßige Anwendung sollte man allerdings etwas Tiefer in die Tasche greifen und sich ein Qualitätsgerät eines Markenherstellers holen. Die JBC-Heißluftstation, die wir selbst verwenden, ist natürlich ein super Gerät und jeder, der damit schon ein Mal gearbeitet hat, wird sicher kein anderes Gerät nutzen wollen, dies rechtfertigt allerdings nicht den hohen Preis.